Kanonen en masse in Stellung seit dem Bürgerkrieg

Die Militärparks Gettysburg, Chickamauga, und Vicksburg

In Pennsylvania, rund 80 mi nördlich von Washington liegt Gettysburg, wo im Bürgerkrieg 1863 die endgültige Wende zugunsten der Unionstruppen erfochten wurde. Das ehemalige Schlachtfeld von immensen Ausmaßen ist heute National Military Park. Schlachtordnung und -verlauf werden im Visitor Center und dem nahen Cyclorama tagtäglich nachgestellt und -gekämpft. Auf einer meilenlangen Rundstrecke lassen sich die Ereignisse jener Tage nachvollziehen: Monumente, Gedenktafeln, alte Geschütze, Statuen überall. Nirgends ein Zweifel über den Sinn des Metzelns, dem in wenigen Tagen 40.000 Männer zum Opfer fielen, stattdessen Pathos und Heldenverehrung wie bei uns zu Kaisers Zeiten.

 So schade es um das verpaßte Stück Parkway bis Jackson sein mag, der Umweg nach Vicksburg ist ein "Muß". Denn der Vicksburg National Military Park stellt fast den Militärpark bei Gettysburg (siehe Seite 412) in den Schatten. In Vicksburg, ihrer letzten Bastion am Mississippi, erlitt die konföderierte Armee 1863 fast gleichzeitig mit der Niederlage bei Gettysburg einen zweiten schweren Schlag, Í Kasten Seite 517. Im großen Visitor Center (unweit der Interstate #20 im Osten der Stadt) wird der Verlauf des Geschehens durch eine plastische Ausstellung und einen Film erläutert.

 

Schlachtfeld Der 17 mi lange Rundkurs durch eine licht bewaldete, hübsche Hügellandschaft, das Schlachtfeld von 1863, führt vorbei an einer unendlichen Zahl von Gedenktafeln, Statuen, Obelisken und Monumenten für die Regimenter und Führerpersönlichkeiten beider Seiten. Zahllose Kanonen, großenteils an Originalplätzen in Position, säumen die Straße. Höhepunkt in dieser Anlage immerwährender Heldenverehrung ist das vom Grunde des Mississippi gehobene und teilweise restaurierte Kanonenboot USS Cairo. Die Kombination von Dampfschifftechnik und mittelalterlichen Kanonen hinter einer Stahlpanzerung auf Holzrahmen hat Einmaligkeitscharakter. Vergleichbares hat es in Europa nicht gegeben. Das dazuge-hörige Museum zeigt (damals erste) Fotos und detailgetreu die Lebens- und Kampfbedingungen auf den Ungetümen; im Sommer von 9–18 Uhr geöffnet, sonst bis 17 Uhr, $4/Auto.

 

Chattanooga Ein Besuch von Chattanooga im Dreistaateneck Tennessee/ Alabama/Georgia ist besonders lohnenswert bei Interesse an Geschichte und Verlauf des amerikanischen Bürgerkriegs.

Ähnlich wie bei Vicksburg wurde das Chickamauga Battlefield, etwa 10 mi südlich von Chattanooga, beidseitig der Straße #27 zu einer Art Heldengedenklandschaft umgestaltet. Ein 11 km langer Rundkurs führt durch das hügelige Gelände voller Denkmäler, Bronzetafeln, Statuen und alter Geschütze. Das Visitor Center im Anbau einer nostalgischen Südstaatenvilla an der Nordeinfahrt des Parks läßt in einer Multi Media Show das Schlachtgeschehen von 1863 noch einmal ablaufen und demonstriert mit seiner Waffensammlung den bereits damals erreichten mörderischen Stand der Technik.

Ein weiterer Schauplatz der Kämpfe war der für uneinnehmbar gehaltene Lookout Mountain über dem Tennessee River. Mit einem Überraschungsangriff im Morgengrauen besetzten die Unionstruppen den Berg, von dessen Höhen die Konföderierten-Artillerie das Chattanooga Valley kontrollierte. Heute befindet sich am äußersten Punkt des Hochplateaus der Fort Point Park mit Aussichtsterrassen. Auch dort dokumentiert ein Visitor Center den Verlauf der Schlacht, der Battle above the Clouds. Die Zufahrt auf den Lookout Mountain erfolgt über die Straße #17, dann weiter auf der #58. Die diversen kommerziellen "Touristenfallen" (Incline Railway, Lookout Mountain, Confederama, Ruby Falls) darf man auslassen.



 


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